Im Jahre 1891 hat Dr. James Naismith, Sportlehrer am CVJM-College von Springfield /
Massachussetts, eine folgenschwere Idee, als er in der Turnhalle zwei Pfirsichkörbe an die
Wand nagelt und als Winter-Fitnesstraining für seine Footballmannschaft das Basketballspiel
erfindet.
Das Spiel verbreitet sich schließlich über den ganzen Erdball und wird zu einem der
meistgespielten Sportspiele. In Europa fasst dieses neue Spiel 1918 Fuß, denn die im 1.
Weltkrieg kämpfenden US-Soldaten haben natürlich auch Basketbälle in ihrem Marschgepäck dabei.
In Deutschland kann sich Basketball erst 1932, durch die Initiative persischer Studenten,
etablieren. Bezeichnenderweise wird dieser Sport erst dem Handballverband zugeordnet, bevor er
in die Selbständigkeit entlassen wird. So sind in den Anfangszeiten auch Sportler keine Seltenheit, die sowohl der
Hand-, als auch der Basketballnationalmannschaft angehören.
Im Jahre 1963 kommt, was schließlich kommen muss - die Gründung der Basketballabteilung der
Turnerschaft Durlach. Gründerväter sind in erster Linie die Leichtathleten, bei denen sich
ohnehin in der Winterpause das sogenannte 'körperlose' Spiel durchgesetzt hatte.
Bis etwa 1967 geht es eher geruhsam zu mit den Mannen um die
Gründerväter Jürgen Laßmann, Ingo Riehl und Roland
Stoffel. Weniger geruhsam verlief es jedoch meist auf dem Spielfeld bei
den hitzigen Kräftevergleichen mit dem bis heute existenten
Lokalrivalen TSV Berghausen.
Jürgen
Laßmann ist es dann, der mit dem Beginn des Jugendtrainings den
Grundstein
für eine erfolgreiche Abteilung legt. Er wird in den ersten
Jahren vor allem unterstützt von Wolfgang Zeller und
begründet die Stärke der Durlacher - die kontinuierliche und
solide Jugendarbeit. Hochtrabende Ziele, bzw. der Drang zum
kurzfristigen Erfolg sind
(fast) nie ein Thema und so können die Rückschläge, die
im Laufe der Jahre nicht
ausbleiben, der Abteilung nicht ernsthaft etwas anhaben. Die beiden
entscheidenden Eskapaden sind Anfang der 70er Jahre die Übernahme
der Basketballabteilung des Karlsruher SC, der zwar die zweite Liga
aber ansonsten überwiegend Kosten, Ärger und einen Bruch in
der Abteilungsentwicklung bringt, sowie das Engagement in der
Basketball Region Karlsruhe (BGRK) um die Jahrtausendwende, das die
Infrastruktur der Basketballabteilung destabilisiert.
In der Region ist die Turnerschaft eine feste Größe, an der man nicht vorbei kommt und gemessen
an den Spielerzahlen (ca. 160 Spielerinnen und Spieler) gehören die Durlacher schon seit langem zu den großen
Basketballabteilungen in Baden-Württemberg.
Durlacher Mädchen und Jungen erringen im Laufe der Jahre mehrfach
den badischen und baden-württembergischen Meistertitel und stellen
Kaderspieler und
-spielerinnen für Auswahlen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene.
Der
weibliche Bereich ist um die Jahrtausendwende in der Region lange Jahre
dominierend und muss angemessene
Gegner in ferneren Landesteilen suchen. Dies gipfelt jeweils in der
Qualifikation der ersten Damenmannschaft für die Relegationsrunde
zur 2. Bundesliga in den Jahren 2002 und 2003.
Der sportliche Höhepunkt im männlichen Bereich ist das Finale um die Deutsche Meisterschaft der U16 männlich in der Weiherhalle, das die BGRK gegen TuS Lichterfelde, den Talentschuppen von ALBA Berlin, für sich entscheidet. In den Reihen der BGRK stehen fünf Durlacher Spieler, das größte Kontigent der beteiligten Vereine. Leider sind die Karlsruher Vereine (noch?) nicht bereit für eine faire Kooperation und fahren das hoffnungsvolle Projekt an die Wand. Mit dem Auseinanderbrechen der Kooperation verliert die Abteilung Spielerjahrgänge, die als tragende Säulen in der Abteilungsarbeit dringend benötigt werden.
Trotz
der Strukturprobleme und dem aktuellen Zeitgeist, der dem Egoismus und
der Belanglosigkeit verhaftet ist, läuft die Abteilungsarbeit
unbeirrt in der Tradition der bisherigen Abteilungsleiter Jürgen
Laßmann, Ulrich Hochschild, Roland Stoffel, Heiner Hartig und
Ernst Thielicke weiter - nicht nur die Orientierung am
Leistungsgedanken, sondern auch die Integration und das Recht für
alle auf eine sinnvolle sportliche Betätigung im Rahmen ihrer
Möglichkeiten.
So haben wir mit unseren Herren 1 ein Team,
das in der Landesliga fest etabliert immer etwas zur Oberliga schielt
und von Zeit zu Zeit dort anklopft und mit den Herren 2 in der
Kreisliga A auch eine Möglichkeit für Freizeitbasketballer
Wettkampfluft zu schnuppern.
Die Damen 1 werden auch in der Saison 2007/08 sehr hart um den Klassenhalt in der Regionalliga kämpfen müssen, während die Damen 2 in der Landesliga im Favoritenfeld und dennoch offen für neue unerfahrene Mitspielerinnen starten werden.
Die Aktivitäten, die nichts mit dem normalen Spielbetrieb zu tun haben, sind inzwischen wieder um die früher legendären Jugendturniere reicher. Im Juni haben wir an unsere Tradition angeknüpft und trotz eines ungünstigen Termins ein gelungenes Turnier veranstaltet. Dies wird auch im nächsten Jahr eine Fortsetzung finden. Nach langer Pause ging es auch wieder zu einer Wochenendfreizeit ins Lothringische Baerenthal und im nächsten Jahr ist für Mai bereits ein Brückenwocchenende gebucht. Lediglich die neuste Erfindung 'Beach and Basket' fand 2007 nicht statt, wird aber 2008 mit Sicherheit wieder im Terminplan auftauchen.
Zum Mittrainieren, Mitspielen und Mitarbeiten sei herzlichst eingeladen!
Hermann Umfahrer / Abteilungsleiter